13.4 DATA Boreum und die Umsetzung der Barrierefreiheit

Dieses Kapitel beschreibt die in Governikus DATA Boreum umgesetzten Funktionalitäten, die sich aus den Anforderungen hinsichtlich der Barrierefreiheit ergeben. Die Governikus KG benutzt als Grundlage die Anforderungen des BITV-Softwaretest (BITV 2.0) von BIT inklusiv, der auf der EN 301 549 beruht.

Die Anwendungsoberfläche von Governikus DATA Boreum enthält weder Videosequenzen, noch CAPTCHAs oder Tonspuren. Deshalb sind einige der Prüfschritte des BITV-Tests nicht anwendbar. Die anwendbaren Prüfschritte werden, soweit möglich, durchgeführt. Bestimmte Aspekte von Tests für HTML-Codes sind nur eingeschränkt anwendbar. Die Anwendungsober­fläche wurde in JavaFX erstellt und es ist daher kein Zugriff auf den Programmcode möglich. Prüfwerkzeuge wie Color Contrast Analyser und die Screenreader JAWS und NVDA werden zum Testen verwendet. Möglicherweise fehlende Aspekte der Barrierefreiheit werden regelmäßig geprüft und die Software wird laufend angepasst.

Kurze Übersicht der Barrierefreiheit von DATA Boreum

Die folgende Aufzählung gibt einen schnellen Überblick über die Barrierefreiheit des Governikus Produkts. Darauf folgen in nachfolgenden Kapiteln die Tabellen mit der Dokumentation der Anwendung der Prüfschritte. Die Barrierefreiheit ist entsprechend folgenden Prinzipien umgesetzt:

·     Wahrnehmbarkeit

-      Skalierbarkeit der Schrift: GUI-Texte können in drei verschiedenen Größen angezeigt werden.

-      Vergrößerung: Die Vergrößerung der Anwendungsoberfläche ist nicht mit dem Programm selbst steuerbar. Hierfür müssen die Bordmittel des Betriebssystems genutzt werden. Der Bildschirm ist beispielsweise bei Windows mit den Tasten Windows-Logo-Taste +Plus - Vergrößerung einschalten und Windows-Logo-Taste +ESC – Vergrößerung ausschalten, zu bedienen.

-      Kontraste: Für die Prüfung der Kontraste von benachbarten Farben wurde das Tool "Colour Contrast Analyser" eingesetzt.

-      Alternative-Texte: Alle Bildelemente haben einen alternativen Text, der vorgelesen wird.

·     Bedienbarkeit

-      Screen-Reader: Die Bedienung ist über einen Screen-Reader gewährleistet. Alle Elemente und Tooltips werden vorgelesen. Die Governikus KG hat dies mit NVDA und JAWS getestet. Wie ausführlich die Anwendungsoberfläche vorgelesen wird, ist in den jeweiligen Screen-Reader-Programmen sehr genau einstellbar. Während der stichprobenartigen Überprüfung der Anwendung durch einen externen Prüfer wurde festgestellt, dass viele Probleme, die unter Verwendung von JAWS auftreten, mit NVDA nicht festgestellt werden können. Die Probleme wurden mit Beispielen an die Hersteller von JAWS gemeldet.

-      Ohne Maus nutzbar: Die Navigation in der Anwendungsoberfläche ist ohne Maus möglich. Für jede Bediengruppe, wie beispielsweise die Menüleiste, wird vorgelesen, mit welchen Tasten oder Tastenkombinationen in dieser Gruppe navigiert werden kann.

-      Fokussierbarkeit: Der Tastaturfokus ist sichtbar und wird durch eine Umrandung des aktiven Elements gekennzeichnet.

-      Minimale Größe der Bedienelemente: Klickbare GUI-Elemente sind immer groß genug und gewährleisten so eine Bedienung ohne punktgenaues Zielen.

·     Verständlichkeit

-      Zustandsänderungen: Werden Zustandsänderungen, Bedienhinweise und andere Meldungen durch Farben signalisiert (z. B. Ampelfarben), sind zusätzlich Symbole eingesetzt, da eine Farbänderung möglicherweise nicht wahrgenommen wird.

·     Robustheit

-      Robustheit bezieht sich im Prüfkontext Barrierefreiheit auf korrekte Syntax (hier nicht anwendbar), auf die Verfügbarkeit von Name, Rolle und Wert (wird vom Screen-Reader vorgelesen) und die programmatische Verfügbarkeit von Statusmeldungen (sind hier als eigene Dialoge umgesetzt).

Im folgenden Kapitel ist dokumentiert, wie die Prüfschritte der BITV auf die GUI von Governikus DATA Boreum angewendet wurde. Jeder Prüfschritt ist kommentiert.