Das Fundament der digitalen Verwaltung in Deutschland
Als Geburtsstunde von OSCI gilt ohne Frage der Media@Komm Wettbewerb. Diesen hatte die damalige Bundesregierung 1998 ins Leben gerufen. Das Ziel: Die Identifikation von Anwendungen für elektronische Signaturen auf kommunaler Ebene. Denn bereits ein Jahr zuvor war das Signaturgesetz verabschiedet worden. Die Nutzung digitaler Signaturen sollte im noch jungen eCommerce und eGovernment Rechtssicherheit schaffen. Es fehlten allein die praktischen Anwendungsfälle.
Nürnberg, Esslingen und Bremen gingen als Sieger aus dem Wettbewerb hervor und erhielten bis 2003 finanzielle Mittel, um digitale Anwendungen im eGovernment zu entwickeln. In Bremen schließlich entwickelte die damalige bremen online services GmbH (heute: Governikus) das OSCI-Protokoll, das in allen drei Städten zum Einsatz kam. Das OSCI-Protokoll steht für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Kommunikation zwischen Maschinen. Festzuhalten bleibt, dass der Standard für die sichere Kommunikation zwischen Behörden seinen Ursprung vor über 20 Jahren im Media@Komm Wettbewerb hatte und sich seitdem flächendeckend in Deutschland durchgesetzt hat.
Start des Projekts „BundOnline 2005“
Noch während Media@Komm lief, startete im Jahr 2000 das Projekt „BundOnline 2005“. Rückblickend betrachtet könnte man das Projekt wohl als OZG 0.1 bezeichnen. Denn es versprach schon damals die Digitalisierung der Verwaltung. BundOnline 2005 brachte Neuerungen, die noch heute im OZG 2.0 relevant sind: die KoSIT (Koordinierungsstelle für IT-Standards, damals noch „OSCI-Leitstelle“), das DVDV (Deutsche Verwaltungsdiensteverzeichnis) und das EfA-Prinzip (Einer-für-Alle).
Während der Bund mit seinem Projekt die Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung vorantrieb, blieb auch die Justiz nicht untätig. In der Geschichte von OSCI gilt der Startschuss der EGVP-Infrastruktur als erster Meilenstein. Mit dem Elektronischen Gerichts- und Verwaltungspostfach (EGVP) wurde erstmals eine Plattform geschaffen, die es ermöglichte, mithilfe des OSCI-Standards Dokumente elektronisch und rechtssicher zu versenden. Dies bedeutete nicht nur eine erhebliche Zeitersparnis, sondern auch eine Reduzierung der Verwaltungskosten und eine Minimierung des Risikos von Übertragungsfehlern.
In der Öffentlichen Verwaltung stellt die Reform des Meldewesens 2005 den nächsten Meilenstein in der OSCI-Geschichte dar. Die damalige Innenministerkonferenz legte das OSCI-Protokoll als Transportstandard für den Datenaustausch zwischen Behörden fest. Seitdem hat sich die Wohnsitzummeldung deutlich vereinfacht, was nicht nur Aufwände und Zeit auf Seiten der Bürger:innen einspart, sondern auch die Prozesse innerhalb der Verwaltung vereinfacht. Die hohen Sicherheitsstandards und der effektive Nutzen von OSCI sprachen für sich. Und so gab es immer weitere Anwendungsfälle, die auf OSCI vertrauten, sodass OSCI heute flächendeckend und verlässlich in ganz Deutschland im Einsatz ist.
Good to know: Erfahren Sie alles Wichtige zu dem Standard für sichere Behördenkommunikation in unserem kostenfreien OSCI-Whitepaper.